Lehmann´s Tagebuch
Oktober 2024

Am 04.10.24 war mal wieder Wiegen angesagt. Und nun habe ich es geschafft. 30,7 Kg. Jetzt bin ich schon fast groß. Papa wiegt über 50 kg, da steht mir ja noch was bevor…

Am 06.10.24 haben mich meine Menschen auf einen Berner-Sennen-Wandertag mitgenommen. Es waren 14 Bärchen und noch viel mehr Menschen ca. zwei Stunden in den Wäldern von Hagen-Hohenlimburg unterwegs. Ich war der kleinste und der jüngste Berner. Ich konnte aber genauso laut bellen, wie die anderen. Nach einem kurzen Kennenlernen mit nervösem Bellen und Beschnuppern sind wir losgewandert und haben uns alle super vertragen. Das hat echt Spaß gemacht. Einige waren aus der FB-Gruppe „Bärchen helfen Bärchen“…total nette Menschen…und natürlich auch tolle Berner. Aber wir Berner sind ja immer nett J

Inspiriert vom gestrigen Wandertag hat sich Chef getraut mich beim morgendlichen Spaziergang ohne Leine laufen zu lassen. Zunächst war ich total brav und schnupperte nur den Weg nach Nachrichten ab. Aber dann sah ich den Schwarm Krähen auf dem Feld. Da wollte ich mir doch mal ein paar von auf die Speisekarte setzen. Also nix wie hinterher. Chef brüllte wie am Spieß und ich kämpfte – leider erfolglos – fürs leckere Mittagessen. OK; dann irgendwann bin ich doch zurück zum Chef und es gab wieder mal kein Geflügel zum Mittag. Gelernt habe ich heute: Die schwarzen Krähen auf dem Feld sind genauso schwer zu fangen wie die weißen Möwen am großen Wasser.

Chef meint: Da der Rückruf durch Rufen nicht zu seiner Zufriedenheit funktioniert hat steigen wir jetzt damit ein mich mit einer kleinen Pfeife zu konditionieren. OK, wie ihr bereits bemerkt habt: Ich kann alles, wenn das Gehalt stimmt. Nach wenigen Tagen habe ich es dann raus gehabt, ein Pfiff vom Chef oder der Chefin und zack laufe ich zu ihnen und bekomme dafür ein Leckerlie. Das Leben kann so einfach sein…

Dann waren wir auch mal gemeinsam einkaufen. Also ich habe im Auto gewartet, das kann ich recht gut. Im Nachbarauto war so ein aggressiver großer Hund, der immer bellte, wenn jemand vorbeiging.
Seine Chefin sagte zu meinem Chef: „Das ist ein Jagd- und Wachhund, der hat das Bellen im Blut“. Chef meinte: „Meiner liegt nur ruhig da. Ich glaube, dass ist ein Fress- und Kackhund.“ Alle lachten. Ich glaube auf meine Kosten… grrrr.

Zum Ende des Monats ist Chef krank geworden. Er konnte nur noch einen Arm benutzen und hatte auch noch irgend so einen Corona Virus. Jedenfalls konnte er nicht mehr mit mir spazieren gehen. Ich bin dann tagsüber im Garten herumgewetzt und habe auf Chefin gewartet. Als die von der Arbeit kam sind wir dann viel gelaufen. Den Chef habe ich dann etwas trösten wollen. Ich habe ihm mein Lieblingsspielzeug auf den Schoss gelegt, und das durfte er dann mit seinem gesunden Arm werfen. Ich habe es dann wiedergeholt. Ich hoffe, es hat ihm etwas Spaß gemacht. Richtig viel helfen kann ich ja bei so Menschenkrankheiten nicht. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, dass Chef wieder gesund wird. Dann ist auch seine Laune besser und wir können wieder viel mehr miteinander unternehmen…

Bis dahin freue ich mich darauf, dass Chefin von der Arbeit kommt. Ich kann nämlich schon ganz alleine durchs Wohnzimmerfenster gucken weil ich total groß geworden bin. Und wenn Chefin dann mit ihrem roten LTF (Lehmann-Transport-Fahrzeug) vorfährt freue ich mich total. Einmal bin ich einfach so, auf die schmale Fensterbank gesprungen. Keine Ahnung wie ich das gemacht habe. Jedenfalls war ich so irritiert, dass Chef mich wieder herunterheben musste. Das kann ich bestimmt nicht wiederholen.
Mittlerweile lassen mich meine Menschen immer öfter ganz alleine im Garten. Sie machen dann irgendwas „eigenes“, ohne mich, hmm was das auch immer ist –  pöhh, mir doch egal. Diesen Monat einmal für 3 Stunden und einmal sogar für über 4 Stunden. Ich tue dann immer so, als ob mir das nichts ausmacht. Ich laufe dann die Grenzen vom Grundstück ab und sichere so unser gemeinsames Zuhause. Die meiste Zeit liege ich aber auf der Treppe zur Terassentür und träume von all dem was ich erlebt habe.

Und wenn dann meine Menschen endlich wieder nach Hause kommen, dann freue ich mich so, als ob sie monatelang weg waren. Ich habe sie nämlich total lieb…aber bitte nicht weitersagen, sonst bilden die sich noch was darauf ein. Personal muss Personal bleiben… 😉