Lehmann´s Tagebuch
Juni 2024

Gleich am 01.06.2024 hatte ich meine zweite Schulstunde in der Hundeschule Heimathund Menden. Nichts Aufregendes. Ein bisschen auf einer Wippe stehen und über eine Abdeckplane laufen. Pippifax, dafür braucht ihr mich nicht durch die Gegend fahren, das habe ich im Blut. Aber für die Sonderration Leckerlie macht man halt mit…

Am 04.06.2024 hatte ich dann meinen ersten echten Arztbesuch. Reichlich bestochen mit Gourmethappen habe ich nicht einmal bemerkt, dass ich geimpft wurde. Aufregend war es trotzdem. 14,6 Kg habe ich gewogen. Meine Menschen sollten meine Futterration nach oben anpassen… 😎

In diesem Monat gab es auch eine gravierende Änderung. Mein Futter gab es nicht mehr im Haus. Dort gab es nur noch Wasser. Meine Futterstation war nun draußen auf der Terrasse. Und nach dem Essen kümmerten sich meine Menschen nicht mehr ausschließlich um mich. Sie müssten arbeiten und ich soll mich mit mir selbst beschäftigen. Bellen und Jaulen half nicht. Die meinten das ernst…

Also hab ich mir angewöhnt morgens meinen Garten zu kontrollieren und mich nach getaner Arbeit auszuruhen. Kann ich auch mit leben, aber ständig umsorgt zu werden fand ich eindeutig besser 😉

Am 07.06.2024 haben sie mich beim Tierbedarf Fressnapf auf die Waage gestellt: 15,6 kg. Meine Menschen sagten so etwas wie: Wenn der so weiter macht, dann platzt er irgendwann. Sie haben schon einen komischen Humor diese Zweibeiner…

Auch diesen Monat haben wir meine Schulen besucht. Während es in Bochum super Spaß gemacht hat, habe ich in Menden (fast) nur rumgesessen. 5 x auf eine Decke gehen und wieder runtergehen, dann war es für mich schon vorbei. Die Trainerin hat ganz viel geredet, ich fand es total langweilig. Leckerlies gab es auch, fast fürs nix tun. Man nimmt was man kriegt 😉

Am 14.06.2024 wog ich 16,8 Kg und am 22.06. gleich 18,3 Kg. Ob ich wirklich irgendwann platze? So langsam bekam auch ich Panik. Da war auch noch so ein unheimliches Völlegefühl im Bauch. Es kam wie es kommen musste: In der Nacht zum 23.06. schoss es ganz doll aus mir raus. Was für eine Erleichterung. Obwohl…meine Menschen waren sehr besorgt. Was die auch immer haben. Ich fand es toll.

++hier spricht der Chef++
So lustig war das mit der explosionsartigen Entleerung von Herrn Lehmann nicht. Wir waren zwar nicht live dabei, aber die Auswirkungen des einzigartigen Moments haben wir zeitnah mit fast allen Sinnen wahrnehmen können, oder besser: müssen. Da war morgens um ca. 4 Uhr dieser plötzlich auftretende beißende Geruch im Haus. Ein Festival-Dixi ist dagegen ein Spa… Dann der Moment als wir die Bescherung sahen. Lehmann hat es geschafft auf eine Höhe von ca. 40cm direkt an die Wand zu kacken. Ein klassischer Horizontalschuss. Ein Volltreffer an die weiße Wand, wo dann die lavaartige Masse langsam herunter bis auf die Fliesen floss. Direkt daneben ein zweiter Einschlag in die Nebenwand. Er muss sich wie ein Flakgeschütz um 90 Grad gedreht haben umso die zweite Wand ins Visier nehmen zu können. Ein treffsicherer Schuss mit gleichem Ergebnis war die Folge.

Leider haben wir keine Beweisfotos gemacht. Danach stand uns nicht der Sinn. Mit vereinten Kräften haben wir gelüftet, entsorgt und geputzt. Lehmann saß draußen und war sich irgendwie keiner Schuld bewusst. Warum erinnerte er mich gerade da an „Michel aus Lönneberga“? Nein, lustig war das nicht.
Und seit diesem Ereignis kackt er jetzt regelmäßig ins Haus. Was war das Wichtigste was man uns mit auf den Weg gegeben hat?
Richtig: Ihr braucht Geduld, Geduld, Geduld…
Haben wir. Und wir haben eine Gegenwaffe: Moro´sche Möhrensuppe. Schmeckt nicht?
Egal, ab heute wird zurückgesch…ossen…

Zum Ende des Monats haben mir meine Menschen einem kleinen Teich mitten im Wald gezeigt. Da gab es Schildkröten und Enten und ganz viel Wasser. Das war aber ganz schön nass und hat trotzdem Spaß gemacht. Ein paar Tage später bin ich mit Chef einen langen Feldweg tausende von Tatzenschritten gegangen. Das erste Mal mit Schleppleine. Ich durfte 10 Meter weit weglaufen. Ich habe mich aber nur höchstens 6 Meter weit weg getraut. Die Nähe zum Chef war mir sicherer als das Freiheitsgefühl auszuleben. Kurz drauf – wieder mit Schleppleine – ging es durch einen kleinen Wald. Boah ey, da gab es jede Menge zu schnuppern…was für eine tolle Welt in der ich leben darf.
Nach jedem dieser Touren war ich völlig fertig und hab ganz tief gepennt. Bis auf den nächtlichen Stuhlgang…aber ich glaub Chef hat schon erzählt…

Kurz bevor der Monat zu Ende war bekam ich zu meinem 15. Wochengeburtstag noch eine tolle Überraschung. Meine Schwester Baronesse Peanut hat mich mit ihren Menschen besucht. Sie hatte ja auch Geburtstag und wir haben viele Stunden gespielt, gekämpft und auch gemeinsam geknabbert. Das war so toll. Abends sind wir dann nebeneinander eingeschlafen. Genau wie damals in unserer Wurfkiste…herrlich.

++hier spricht der Chef++
Von meiner Seite aus bleibt es nur noch zu berichten, dass Herr Lehmann sein Magen-/Darmproblem dank der Moro´schen Möhrensuppe nach zwei Tagen wieder in den Griff bekommen hat. Seitdem macht er kein „Geschäft“ mehr im Haus. Auch nicht in sein eigens eingerichtetes „Katzenklo“, was er schon in der Wurfkiste hervorragend angenommen hat. Wir müssen auch einräumen, dass wir nicht ganz unschuldig an seiner Magenverstimmung waren. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wurde er in der Hundeschule mit „Sonderleckerlie“ (Käse und Fleischwurst) „vollgepumpt“. Also: geladen haben wir – geschossen hat er 🙂
Ist er jetzt stubenrein? Naja, wahrscheinlich auf dem besten Weg dahin…